Biologischer Pflanzenschutz
Biologischer Pflanzenschutz
Laut IBMA (Verband der Hersteller biologischer Pflanzenschutzmittel) lautet die Definition für biologischen Pflanzenschutz:
"Schädlings- und Krankheitsbekämpfung im Pflanzenschutz auf der Grundlage von lebenden Organismen und natürlich vorkommenden Substanzen".
Es gibt mehrere Methoden der biologischen Schädlingsbekämpfung, die im Folgenden näher beschrieben werden:
- Natürliche Regulierung durch das Ökosystem
- Erhalt und Förderung von natürlichen Feinden
- Freisetzung von natürlichen Feinden
- Import und Freisetzung natürlicher Feinde (Klassische biologische Schädlingsbekämpfung)
Natürliche Regulierung durch das Ökosystem
Bei dieser natürlichen biologischen Kontrolle reguliert das Ökosystem Schädlingspopulationen und Krankheiten eigenständig durch natürliche Feinde, ganz ohne menschliches Eingreifen. Dies geschieht in unbewirtschafteten natürlichen Systemen wie z.B. tropischen Wäldern - im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Systemen.
Erhalt und Förderung von natürlichen Feinden
Bei dieser Art der biologischen Kontrolle werden natürlich vorkommende Feinde aktiv geschützt und ihr Vorkommen oder ihre Aktivität werden gefördert.
Dies kann geschehen durch Bereitstellung von alternativen Wirten, Nahrungsquellen, Unterschlupf und Zufluchtsorten oder geeignetem Mikroklima. Außerdem durch Vermeidung negativer Auswirkungen auf diese Nützlinge, vor allem durch giftige Pestizide.
Ein Beispiel ist die Anlage von Randbepflanzungen und Hecken in landwirtschaftlichen Gebieten. Diese Anpflanzungen bieten einerseits Schutz und enthalten anderseits pollen- und nektarproduzierende Pflanzen als Nahrungsgrundlage für viele Nützlinge.
Freisetzung von natürlichen Feinden
Dabei kann es sich um eine relativ geringe Anzahl von Nützlingen handeln, die im Anwendungsgebiet angesiedelt werden, um so einen sich massenhaft vermehrenden Schädling langfristig zu reduzieren.
Oder man setzt kurzfristig eine große Menge von Nützlingen frei, um ein akutes Schädlingsproblem sofort zu bekämpfen, diese Freisetzung simuliert eine Pestizidbehandlung. Ein Beispiel hierfür ist die Massenproduktion und Freisetzung der Schlupfwespe Trichogramma gegen den Maiszünsler.
Auch diese Maßnahme kann zur Ansiedlung des Nützlings im Anwendungsgebiet führen und eine langfristige Kontrolle des Schädlings bewirken.
Import und Freisetzung natürlicher Feinde (klassische biologische Schädlingsbekämpfung)
Bei der klassischen biologischen Schädlingsbekämpfung wird ein natürlicher Feind aus dem Herkunftsgebiet eines Schädlings importiert und im Anwendungsgebiet freigesetzt.
Diese Methode wird in der Regel gegen invasive gebietsfremde Arten eingesetzt, die ohne ihre natürlichen Feinde aus ihrem Herkunftsgebiet in ein neues Gebiet eingewandert sind.