Haarmücke

HAARMÜCKEN MIT NEMATODEN BEKÄMPFEN

Bibionidae

Haarmücken sind fliegenähnliche, bis zu 1 cm große dunkle, stark behaarte Mücken, die im Frühjahr in größeren Schwärmen auftreten.
Sie bilden innerhalb der Zweiflügler eine eigene Familie. Sie gehören zu den Mücken, stechen aber nicht.
Bei uns häufig zu anzutreffen sind die Gartenhaarmücke (lat. Bibio hortulans) und die Märzmücke (lat. Bibio marci), auch Markushaarmücke genannt, da sie gerade um den Markustag, den 25. April besonders oft ausschwärmt.

Die Haarmücken sind Blütenbesucher und erfüllen eine bedeutende Aufgabe bei der Bestäubung von frühblühenden Obstbäumen. Ihre Larven ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenresten und sind damit wichtige Humusbildner.

Bei Massenauftreten können die Larven allerdings zu Schädlingen werden, nämlich dann, wenn sie beginnen an den Wurzeln lebender Pflanzen zu fressen.

 

 

Wie erkenne ich die Larven der Haarmücke?

Die Junglarven erscheinen im Sommer, im ersten Larvenstadium sind sie farblos und stark behaart.
In den weiteren drei Larvenstadien werden sie erdbraun und lederartig, bilden stachelige Fortsätze und tragen eine glänzende chitinisierte Kopfkapsel. Je nach Art können sie bis zu 15 mm lang werden. Sie lieben viel Feuchtigkeit und ausreichend Humus und leben gesellig zusammen in den oberen Bodenschichten.

 

Lebenszyklus der Haarmücke

Rückzug der Larven zum Überwintern in den Boden. Im Frühjahr entwickelt sich das 4. Larvenstadium (L4). Verpuppung für ca. 3 Wochen im Boden. Schlupf der Haarmücken und Flug in Schwärmen (März- Mai). Paarung in der Luft und am Boden, Lebensdauer der Mücke ca. 10 Tage. Eiablage im späten Frühjahr in humusreiche Böden. Nach 35-40 Tagen schlüpfen die Larven.  Im Herbst Massenauftreten der Larvenstadien L1-L3 nahe der Bodenoberfläche.

 

Schäden durch die Larven der Haarmücke

Normalerweise sind die Larven sehr nützlich, da sie abgestorbene Pflanzenreste in wertvollen Humus umwandeln. Bei Massenauftreten oder auch bei Trockenheit können die Larven des 4. Larvenstadiums nach der Überwinterung im Frühjahr allerdings deutliche Schäden anrichten. Sie fressen dann in den oberen Erdschichten (bis 10 cm) an den Wurzeln lebender Pflanzen. Die Larvenstadien L1-L3, die im Herbst auftreten, verursachen noch keine sichtbaren Schäden.

 

Welche Pflanzen werden von Haarmückenlarven befallen?

Bei Gräsern werden entweder die Wurzeln oder der Wurzelhals durch Larvenfraß geschädigt. Unansehnliche Fleckenbildung auf Rasenflächen ist die Folge. Zusätzlich kann die Grasnarbe durch pickende Vögel, die auf der Suche nach den schmackhaften Larven sind, zerstört werden. Auch viele unterschiedliche Pflanzenarten landwirtschaftlicher und gärtnerischer Kulturen können geschädigt werden, z.B. Zuckerrüben, Getreide, Kartoffeln oder Tomaten durch Larvenfraß an den lebenden Wurzelstöcken.

 

Haarmückenlarven bekämpfen mit nützlichen Nematoden

Nematoden sind winzige, fadenförmige Bodenlebewesen von ca. 0,6mm Länge. Sie sind natürliche Feinde der Haarmückenlarven. Die Nematoden-Art Steinernema feltiae ist u.a. auf Haarmückenlarven spezialisiert und kann diese für die eigene Ernährung und Fortpflanzung nutzen.

Welche Larvenstadien sind anfällig für Nematoden?

Das erste bis dritte Larvenstadium (L1-L3) im April/Mai

 

nemaplus®

Nematoden der Art Steinernema feltiae zur biologischen Bekämpfung von Haarmückenlarven.

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