Fichtenrüssler
FICHTENRÜSSLER BIOLOGISCH BEKÄMPFEN
Der Fichtenrüssler (Hylobius abietis), auch als Großer Brauner Rüsselkäfer bekannt, ist neben dem Borkenkäfer einer der bedeutendsten Schädlinge in der Forstwirtschaft. Die Käfer ernähren sich bevorzugt von der Rinde von Douglasien, Kiefern, Lärchen und sind schädlich für neugepflanzte Setzlinge. Insbesondere nach großflächigen Fällungen finden sie ideale Bedingungen vor. Die Weibchen legen von Mai bis September Eier in die oberen 5 cm der Rinde frisch geschnittener Baumstümpfe. Nach 14 Tagen schlüpfen die Larven, die tiefer in die Stümpfe wandern. Sie entwickeln sich dort über ein Jahr, verpuppen sich und schlüpfen im Herbst wieder als Käfer. Die Fraßschäden können dazu führen, dass die jungen Bäume absterben. Der Fichtenrüssler ist in Europa weit verbreitet und verursacht erhebliche wirtschaftliche Schäden in der Forstwirtschaft. Mit entomopathogenen Nematoden können die Larven und Puppen der Fichtenrüssler biologisch bekämpft werden.
SCHÄDEN DURCH FICHTENRÜSSLER
Schäden entstehen sowohl durch die adulten Käfer als auch durch die Larven. Die adulten Käfer fressen an der Rinde junger Nadelbäume, insbesondere an den Stämmen junger Fichten, Kiefern und Tannen. Der Rindenfraß kann die Leitungsbahnen der Bäume beschädigen und führt häufig zu Wachstumsstörungen oder zum Absterben der Bäume. Junge Kulturen sind besonders gefährdet, da die Käfer in Forstplantagen und nach Kahlschlägen in frisch gepflanzten Kulturen vorkommen.
Die Larven des Fichtenrüsslers entwickeln sich im Wurzelholz von Baumstümpfen und beschädigen die Wurzeln der Bäume. Dies kann die Vitalität der Bäume erheblich beeinträchtigen und sie anfällig für Sekundärinfektionen durch Pilze oder andere Schädlinge machen. Die durch die Larven verursachten Schäden sind oft schwer zu erkennen, da sie unter der Erdoberfläche im Wurzelbereich der Bäume auftreten. Besonders kritisch ist der Befall in Aufforstungsflächen, da junge Pflanzen durch den Wurzelfraß stark geschädigt werden können.

FICHTENRÜSSLER MIT NÜTZLICHEN NEMATODEN BEKÄMPFEN
Die biologische Bekämpfung des Fichtenrüsslers konzentriert sich auf die Kontrolle der Larven im Stamm oder der Erde. Eine wirksame Methode ist der Einsatz von entomopathogenen Nematoden. Diese Nematoden parasitieren die Larven und töten sie durch die Freisetzung von symbiotischen Bakterien.
Zur Bekämpfung werden pro Stumpf 3 Millionen Nematoden in 500 ml Wasser entweder in den Spalt zwischen Holz und Rinde oder um den Stumpf herum gegossen. Da ältere Larven und die Puppen anfälliger sind als junge Larven, erfolgt die Bekämpfung mindestens 1 Jahr nach dem Fällen, meistens im Juni. In Schottland und Wales wird Steinernema carpocapsae eingesetzt, während in Irland auch gute Ergebnisse mit Heterorhabditis downesi erzielt wurden. Letzterer wirkt besser, wenn er in die Zwischenräume gegossen wird.
