Nematoden gegen
HAARMÜCKEN BIOLOGISCH BEKÄMPFEN
Die Haarmücken, wissenschaftlich bekannt als Bibionidae, gehören zu einer Familie der Zweiflügler und sind vor allem in der Frühlings- und Herbstzeit zu beobachten. Diese Insekten, die weltweit verbreitet sind, spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da ihre Larven organisches Material zersetzen und somit zur Bodenverbesserung beitragen. Obwohl sie oft in großen Schwärmen auftreten, stellen sie für die meisten Kulturen keine ernsthafte Gefahr dar. Gelegentlich können sie jedoch durch Massenauftreten auf Feldern oder in Gärten Schäden verursachen, insbesondere an jungen Pflanzen.
LEBENSZYKLUS DER HAARMÜCKE
Der Lebenszyklus der Haarmücken umfasst mehrere Entwicklungsstadien, die sich sowohl in ihrer Erscheinung als auch in ihrer Funktion stark unterscheiden. Je nach Art und klimatischen Bedingungen können sie eine oder mehrere Generationen pro Jahr hervorbringen. Haarmücken bevorzugen feuchte und humusreiche Böden, wo sie ideale Bedingungen für die Entwicklung ihrer Larven finden. Die adulten Mücken treten häufig im Frühjahr und Herbst auf, oft in großen Schwärmen.
1. Ei | Die Weibchen legen ihre Eier in feuchtem Boden ab, oft in der Nähe von verrottendem organischem Material. Ein Weibchen kann mehrere Hundert Eier legen. Die Eier sind klein, rund und weißlich und entwickeln sich innerhalb weniger Tage. |
2. Larve | Nach 4–10 Tagen schlüpfen die Larven, die sich von organischem Material im Boden ernähren. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie zur Zersetzung von Pflanzenresten beitragen. Die Larven durchlaufen mehrere Stadien und können bei Massenauftreten junge Pflanzenwurzeln schädigen. |
3. Puppe | Nach etwa zwei bis drei Wochen graben sich die ausgewachsenen Larven in den Boden ein und verpuppen sich. Die Puppen sind unauffällig braun und verharren etwa 10–14 Tage im Boden, bis die adulten Haarmücken schlüpfen. |
4. Adult | Die adulten Haarmücken, oft schwarz gefärbt mit fein behaartem Körper, treten in Schwärmen auf. Sie leben nur wenige Tage und widmen sich vor allem der Fortpflanzung. Während sie selbst kaum Schäden verursachen, können ihre Massenauftritte lästig sein, insbesondere in landwirtschaftlichen und urbanen Gebieten. |
SCHÄDEN DURCH HAARMÜCKEN
Die Haarmücken (Bibionidae) sind vor allem im Frühjahr und Herbst aktiv und können in landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturen gelegentlich Schäden verursachen. Obwohl die Larven hauptsächlich von organischem Material im Boden leben und somit zur Bodenfruchtbarkeit beitragen, können sie bei Massenauftreten Wurzeln und junge Pflanzen angreifen.
Der Hauptschaden entsteht durch die Larven, die an feinen Wurzeln oder Keimlingen fressen, insbesondere in feuchten und humusreichen Böden. Besonders gefährdet sind junge Pflanzen, deren Wurzelwerk noch nicht ausreichend entwickelt ist. Bei starkem Befall können die Pflanzenwachstumsstörungen zeigen oder komplett absterben. Kritisch ist dies in der Keim- und Wachstumsphase, da die Pflanzen in dieser Zeit besonders empfindlich sind.
In der Regel bleiben die Schäden jedoch lokal begrenzt, und die Haarmücken stellen nur in Ausnahmefällen eine ernsthafte Bedrohung für landwirtschaftliche Kulturen dar. Dennoch sollten bei wiederholtem Auftreten präventive Maßnahmen, wie eine Bodenbearbeitung oder die Förderung eines ausgewogenen Bodenlebens, in Betracht gezogen werden.
HAARMÜCKEN MIT NÜTZLICHEN NEMATODEN BEKÄMPFEN
Nematoden der Art Steinernema feltiae können effektiv gegen die Larven der Haarmücken (Bibionidae) eingesetzt werden, insbesondere in der Larvenphase, wenn diese aktiv im Boden organisches Material zersetzen und gelegentlich Schäden an Wurzeln verursachen. Produkte wie nemaplus®, die Sf-Nematoden enthalten, bieten eine umweltfreundliche und biologische Lösung zur Kontrolle der Haarmückenlarven.
Anwendung und Wirkung
nemaplus® kann im Frühjahr und Herbst angewendet werden, wenn die Haarmückenlarven im Boden aktiv sind. Feldversuche haben gezeigt, dass die Kontrollwirkung bei rechtzeitiger Anwendung über 70 % betragen kann. Die Nematoden dringen in die Larven ein und töten sie innerhalb weniger Tage ab.
Dosierung und Anwendung
- Dosierung: 1 Million Nematoden pro Liter Spritzbrühe oder 250.000 Nematoden pro m².
- Ausbringung: Die Nematoden werden in einem natürlichen Trägermaterial geliefert und mit Wasser gemischt. Pro Hektar werden etwa 500–800 Liter Spritzbrühe benötigt.
- Bedingungen: Nematoden sollten bei feuchten Bodenverhältnissen oder am Abend ausgebracht werden, da sie empfindlich gegenüber Austrocknung und UV-Strahlung sind. Die Anwendung sollte bei Bodentemperaturen zwischen 12–25 °C erfolgen. Eine Wiederholung der Behandlung nach 10–14 Tagen maximiert den Bekämpfungserfolg.
Hinweise zur Anwendung
Die Nematoden sind mit vielen anderen biologischen und chemischen Pflanzenschutzmitteln kompatibel, eine Übersicht über die Mischbarkeit finden Sie hier.