Ausserschulischer
Bildungsoffensive für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz (BiLEV)
Wir nehmen als außerschulischer Lernort mit dem Thema „Biologischer Pflanzenschutz als Ersatz für chemische Pestizide“ aktiv an der Bildungsoffensive BiLEV teil.
Die Angebote dieser Offensive bringen an außerschulischen Lernorten in ganz Schleswig-Holstein praxis- und realitätsorientiert die drei Themenfelder Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz näher. Sie umfassen naturwissenschaftliche Themen wie Biodiversität und Bodennutzung, gesellschaftswissenschaftliche Themen wie Tierwohl oder die historische Bedeutung von Knicks, genauso wie Verbraucherbildung und Gesundheit.
Die Angebote richten sich an schleswig-holsteinische Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I (Klassenstufe 5 bis 10) sowie Sekundarstufe II (Klassenstufe 11 bis 13) aller Schulformen einschließlich berufsbildender Schulen.
Organisiert wird diese Bildungsoffensive vom Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium in enger Abstimmung mit dem Bildungsministerium, sowie der Europa-Universität Flensburg.
Inhalte und Lernziele
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln spielt in der Landwirtschaft eine große Rolle, denn sie helfen, hohe Ertragsmengen und Qualitäten zu erzeugen. Eine Form des Pflanzenschutzes stellt der biologische Pflanzenschutz dar. Durch die Identifikation von biologischen Nützlingen und deren Erklärung im Kontext des biologischen Pflanzenschutzes entwickeln die Schülerinnen und Schüler ein Verständnis für nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken. Sie tauchen in die Welt des biologischen Pflanzenschutzes ein, wobei nützliche Nematoden im Fokus stehen. Einen praktischen Einblick in die Produktion von nützlichen Nematoden in großen Bioreaktoren erhalten sie vor Ort.
Leitfragen
- Was sind biologische Pflanzenschutzmittel, wie werden sie hergestellt und wie wirken sie?
- Warum werden sie nicht überall eingesetzt?
- Welche Bedingungen braucht es und welche Risiken chemischer Mittel können durch ihren Einsatz umgangen werden?
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Mechanismen von chemischem Pflanzenschutz in der weltweiten Nahrungsmittelproduktion und können diesen kriteriengeleitet beurteilen. Sie sind in der Lage, biologische Nützlinge zu identifizieren und können ihren Einsatz im biologischen Pflanzenschutz differenziert erklären. Sie können den biologischen Pflanzenschutz im Vergleich zu chemischen Methoden kritisch und kriteriengeleitet einordnen, die Wirkung auf die Umwelt herausstellen und die notwendigen Bedingungen aufzeigen.
Schulische Vorbereitung
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und erklären Stoffkreisläufe in einem Ökosystem und analysieren die Ansätze des menschlichen Eingreifens durch den Einsatz chemischer Pestizide und biologischer Pflanzenschutzmittel in der Landwirtshaft. Sie recherchieren zu chemischen Pflanzenschutzmitteln (Beispiele, Wirkungsweisen, Umweltauswirkungen).
Am ausserschulischen Lernort
- Die Schülerinnen und Schüler werden in die Grundlagen des biologischen Pflanzenschutzes eingeführt indem sie den öffentlichen Lehrpfad „Biologischer Pflanzenschutz“ in Schwentinental begehen.
- Vortrag über biologischen Pflanzenschutz und nützliche Nematoden.
- Einführung in das Thema Biotechnologie.
- Produktion von nützlichen Nematoden und nützlichen Mikroorganismen: Nematoden unter dem Mikroskop betrachten.
- Demonstration (je nach Jahreszeit) gesunder und von Nematoden infizierter Schädlinge; Biotest = Virulenz von Nematoden an Mehlwürmern, Bakterien- und Pilzwachstum auf Agarplatten.
- Demonstration im Produktionsbetrieb: Wie funktioniert ein Bioreaktor? Wie wird er bedient?
Schulische Nachbereitung
Die Schülerinnen und Schüler wägen die Bedingungen für biologischen und chemischen Pflanzenschutz ab und dokumentieren ein differenziertes Bild der Vor- und Nachteile sowie Potentiale und Begrenzungen beider Varianten. Sie entwickeln kreative Lösungen für einen nachhaltigen Pflanzenschutz aus globaler Perspektive der Ernährungssicherheit und präsentieren diese.
Jahrgangsstufen: 11-13, Berufliche Schulen
Fachbezug: Ernährung und Gesundheit
Berufsfelder: Agrarwirtschaft, Biologie, Gartenbau, Mechanik, Elektrotechnik
Angebotszeitraum: ganzjährig (Werktags zwischen 10 und 15 Uhr)
Umfang: 2 bis 3 Stunden
Kontakt
Karen Duncker
Tel.: 04307 - 8295 156
k.duncker@e-nema.de
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