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Pressemitteilung IBMA - April 2024
IBMA Pressemitteilung vom 23. April 2024
Der Markt für biologische Schädlingsbekämpfung hat inzwischen einen Wert von über 1,6 Milliarden Euro, aber die EU-Politik ist ein Hindernis bei der Erschließung des vollen Potentials
Die Mitgliederumfrage der International Biocontrol Manufacturers Association (IBMA) zeigt, daß der Markt für biologische Schädlingsbekämpfung in Europa inzwischen einen Wert von über 1,6 Milliarden Euro hat, was fast 10 % des europäischen Pflanzenschutzmarktes entspricht. Auch wenn es in Europa bis zu zehn Jahre dauert, bis ein neues Produkt zugelassen und zur Anwendung kommt, hat sich der Markt für biologische Schädlingsbekämpfung seit 2016 verdoppelt und ist zwischen 2019 und 2022 um 20 % gewachsen.
„Die Ergebnisse dieser Umfrage signalisieren die dringende Notwendigkeit einer EU-weiten Definition des Begriffs "biologische Schädlingsbekämpfung" und eines beschleunigten Zulassungsverfahrens für biologische Schädlingsbekämpfungsmittel. Die IBMA arbeitet daran, dies auf die Tagesordnung des Strategischen Dialogs über die Zukunft der Landwirtschaft sowie des Arbeitsprogramms der Europäischen Kommission zu setzen." Jennifer Lewis, IBMA Executive Director
Die Ende 2023 durchgeführte IBMA-Mitgliederbefragung ergab, daß der Markt für biologische Schädlingsbekämpfung in Europa weiterwächst und mittlerweile einen Wert von über 1,6 Milliarden Euro hat. Der Markt für biologische Schädlingsbekämpfung hat sich seit 2016 verdoppelt, aber das Wachstum hat sich zwischen 2019 und 2022 verlangsamt, was auf die aktuellen Zulassungsverfahren der Europäischen Union zurückzuführen ist, die bedeuten, daß Innovatoren bis zu 10 Jahre warten müssen, bis biologische chädlingsbekämpfungsmittel zugelassen und für die Verwendung durch Landwirte verfügbar sind.
Jetzt das volle Potential ausschöpfen
Dies muß sich ändern, um das Potential der biologischen Schädlingsbekämpfung voll auszuschöpfen und weiteres Wachstum zu stimulieren. Landwirte in den USA und Brasilien warten zwei oder drei Jahre auf eine vollständige Sicherheitsbewertung und eine endgültige Genehmigung für die Verwendung im Vergleich zu den zehn Jahren, die europäische Landwirte warten müssen. Dies macht Europa unattraktiv für neue Investitionen, gefährdet das Beschäftigungswachstum in der grünen Wirtschaft und benachteiligt die europäischen Landwirte.
Trotz bürokratischer Hürden weist der europäische Markt für biologische Schädlingsbekämpfung eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von fast 10 % auf, während der Markt für konventionelle Pflanzenschutzmittel eine CAGR von etwa 4 % aufweist. Diese Wachstumsrate spiegelt die Nachfrage und den Bedarf an wirksamer und umweltfreundlicher Schädlings- und Krankheitsbekämpfung wider, insbesondere angesichts des Rückgangs der Verfügbarkeit und Wirksamkeit vieler chemischer Lösungen.
Eine frühere IBMA-Umfrage ergab, daß sich über 100 Substanzen in der Biokontroll-Pipeline befinden, die vor 2028 in den Prozeß der Zulassung überführt werden sollen. Einmal im Werkzeugkasten der Landwirte, können sie auf über 28 Millionen Hektar, davon 23 Millionen Ackerkulturen, eine wirksame Schädlings- und Krankheitsbekämpfung leisten und so die Ernährungssicherheit und strategische Autonomie Europas unterstützen.
Wachstum in allen Kategorien der biologischen Schädlingsbekämpfung
Alle vier Kategorien der biologischen Schädlingsbekämpfung (Mikroben, Naturstoffe, Semiochemikalien, Wirbellose) nehmen zu. Wirbellose Tiere sind mit einem geschätzten Anstieg des Verkaufsvolumens um 65 % seit 2019 am stärksten gewachsen, was zu erwarten war, da das Zulassungsverfahren deutlich kürzer ist. Die Kategorie "Naturstoffe" ist in absoluten Zahlen am stärksten gewachsen und hat seit 2019 um 168,3 Millionen Euro zugenommen. Diese Kategorie ist in der Regel ein Einstiegspunkt für Hersteller, die ihr Produktportfolio um Biologika erweitern.
Die Zukunft ist die biologische Schädlingsbekämpfung
Neben der Bereitstellung von Beiträgen zum Strategischen Dialog über die Zukunft der Landwirtschaft hat die IBMA die nächste politische Führung der Europäischen Kommission aufgefordert, einen schnellen Zugang zu biologischen Schädlingsbekämpfungslösungen zu gewährleisten und gleichzeitig die Sicherheit für Landwirte, Verbraucher und die Umwelt zu gewährleisten, indem sie eine EU-weite Definition von biologischer Schädlingsbekämpfung vorsieht.