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Verfahren im biologischen Pflanzenschutz - Alles außer Chemie

Außer dem Einsatz von Nützlingen und Mikroorganismen gibt es noch weitere Verfahren, die im biologischen Pflanzenschutz Verwendung finden. Dazu gehören Fallen, biologische Pflanzenschutzmittel, Öle & Salze, Boden-Hilfsstoffe, Verwirrtechniken, Netze, sterile Insekten und Pflanzenstärkungsmittel.

Fallen
Biologische Fallen locken Schädlinge mit Hilfe von Köderflüssigkeiten, Duftstoffen oder Pheromonen an. Köderflüssigkeit mit Himbeerduft kann beispielsweise den schädlichen Himbeerkäfer in die Falle locken. Ebenfalls mit pflanzlichen Duftstoffen können Gartenlaubkäfer in eine speziell dafür konzipierte Falle gelockt werden.


Boden-Hilfsstoffe
Diese Stoffe haben einen positiven Einfluß auf die biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften des Bodens und damit indirekt auf die Wachstumsbedingungen und die Vitalität der Pflanzen.  


Pflanzenstärkungsmittel aus Naturstoffen
Diese Mittel werden auch Biostimulantien genannt und machen Pflanzen widerstandsfähiger gegen Umweltbedingungen wie Dürre, hohe Temperaturen oder Streß und stärken zudem das Pflanzenwachstum. Ein Beispiel sind Extrakte aus Braunalgen.


Biologische Pflanzenschutzmittel

Pflanzenextrakte, z.B. aus Zitrusfrüchten, Algenextrakte oder auch Schalen von Krustentieren aktivieren die Abwehrkräfte von Pflanzen gegen Schadpilze.


Öle und Salze
Auch natürliche Öle und Salze können gegen Schädlinge eingesetzt werden. Paraffinöle zum Beispiel bringen Eier der Spinnmilben zum Absterben und Kaliumsalz wird im Obstbau angewendet, um Läuse auszutrocknen.


Sterile-Insekten-Technik
Massenhaft gezüchtete, sterile Insekten werden im Anwendungsgebiet freigelassen, damit diese sich mit zeugungsfähigen Weibchen paaren, die dann sterile Eier ablegen. Dadurch wird die Population von Nachkommen reduziert. 1997 konnte so beispielsweise die Tsetsefliege auf der Insel Sansibar ausgerottet werden.


Verwirrtechnik
 Durch die Ausbringung von Sexualpheromonen auf Obstplantagen werden männliche Schadinsekten so sehr verwirrt, daß sie die Weibchen nicht mehr finden und so die Vermehrung dieser Schädlinge verhindert wird.


Netze und Leimringe
Im Obst- und Gemüseanbau werden Netze verwendet, um schädliche Insekten von den Pflanzen fernzuhalten. Zum Beispiel Obstmaden im Apfelanbau oder Möhrenfliegen im Gemüseanbau.
Leimringe werden um die Stämme von Obstbäumen gewickelt, um die flugunfähigen Weibchen des Frostspanners (Schadschmetterling) davon abhalten den Stamm hochzuwandern. So werden Paarung und Eiablage verhindert.